#13 Gehirn durchlüften am Hochlantsch

#13 Gehirn durchlüften am Hochlantsch

Blog Gehirn durchlüften am Hochlantsch

Fast immer meistern wir den Alltag zur Zufriedenheit unseres Umfeldes und erledigen alle an uns gestellten Aufgaben mehr oder weniger effizient. Wir sind dabei so auf die Aufgaben konzentriert, dass wir dasei den eigentlichen Weg aus den Augen verlieren.

Vor Allem vor Weggabelungen, also in Situationen, in denen Entscheidungen zu treffen sind (wie zum Beispiel bei meinem heutigen Gast vor Jahreszielgesprächen, Mitarbeitergesprächen etc) passiert es uns auch, dass wir dann in dieser kurzen Schaffenspause innehalten, uns umdrehen, und auch den Weg von dem wir gekommen sind nicht mehr erkennen können.

„Manchmal sehe ich einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr!“

 

 

 

Die gesamte moderne westliche Welt ist heute zu einem „Land der unbeschränkten Möglichkeiten“ geworden, die uns oft die Sicht auf unser persönliches Wesen und unserer eigenen Ziele verstellen.

Spätestens dann ist es allerhöchste Zeit in die Natur rauszugehen und das Gehirn wieder einmal richtig durchzulüften.

Susanne war auf der Durchreise und auf der Suche nach einem lokalen Outdoor-Partner für eine entspannte Wanderung mit inspirierenden Gesprächen.

Sie hat mir vorab nichts vom anstehenden und für sie sehr wichtigen Gespäch erzählt. Wohl auch um unvoreingenommen in die Wanderung gehen zu können.

Erst nach und nach erfuhr ich von ihr, dass sie bis vor einigen Jahren jemand war, der nach den Vorstellungen anderer gelebt hat, da der vor ihr liegende Weg vorgegeben war. Es war ein schöner Weg mit wenigen Steinen und Unebenheiten, der eigentlich nicht wirklich dazu animierte von ihm abzuweichen.

Als sie dann vor wenigen Jahren erkannte, dass dieser Weg zwar geebnet, extra für sie angelegt und schon ziemlich ausgetreten, leider aber eben nicht IHR Weg war, der hier und da auch eine Abzweigung für sie bereit hielt, fing sie an das Leben am Schopf zu packen.

Die Wanderung war im Grunde eine sinnbildliche Reise, wie es uns im Alltag nur zu oft geht. Wir starteten im Wald, wo die Sicht nur sehr eingeschränkt, dafür aber die Möglichkeiten nahezu unendlich sind.

Wir stiegen höher über teils unwegsames Gelände, mussten manchmal „Allrad“ verwenden. Aber umso höher wir kamen, desto besser wurde der Ausblick und desto klarer die Betrachtung des dichten Waldes.

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal, wie es ausgeht. Václav Havel

Am Gipfel des Hochlantsch erwartete uns klare Fernsicht, die Bäume im Tal sahen klein und unwichtig aus.

Auf dem Weg hierher hatten wir über Wichtiges und vor Allem Unwichtiges gesprochen, Fakten geklärt und mögliche Ziele ausgelotet….. wir waren sogar kurz davor den Sinn des Lebens zu klären, bis wir uns dazu entschlossen hatten doch einfach den Moment zu genießen.

Und so stoppten wir den Gedankenstrom, saßen in der Sonne, fühlten Nichts als die Wäreme auf unserer Haut, rische Luft in unseren Lungen, das herz vom Aufstieg pochen und hörten im Hintergrund ein leises Geschnattere der anderen Gipfelbesucher; kurz: wir spürten den Moment und nahmen unsere Sinne klar und deutlich wahr.

 

Es gibt zwei Welten: Die Welt, die wir mit dem Lineal messen können, und die Welt, die wir mit unserem Herzen und unserer Phantasie empfinden. James Henry Leigh Hunt

„Das ist es“

sagte Susanne. Ich dachte sie meint auch den leichten Hunger und die Vorfreude auf die Suppe und den Most beim Steirischen Jokl.

Aber sie hatte ganz ohne mein Zutun eine Konzeptidee, wie ihre Vorgangsweise beim kommenden Gespräch sein wird. Ganz ohne Zauberei und Trickserei hat sie ihren Blick schärfen, wir sagen hier gerne „fokussieren“, können.

Wir machten uns auf zum Abstieg und zur Jause. Seele und Geist wurden ausreichend gelüftet. Ganz nebenbei entstand eine Lösung quasi aus dem Nichts heraus. Ein schöner Tag geht zu Ende.


#12 aufsatteln’16

#12 aufsatteln’16

aufsatteln´16 mit dem ÖAV

Das superlange Wochenende wurde für die Premiere des Formats aufsatteln `16 des Österreichischen Alpenvereins genutzt und fand in der frühlingshaft erblühenden Ramsau statt.

Frei nach dem Motto

„Man(n) kann sich Alles schön reden“

stellten die Teilnehmer mit einem Schmunzeln auf den Lippen ziemlich zeitgleich fest, dass jeder die Tourenausschreibung für sich selbst passend interpretiert hatte: der Eine erwartete sich stundenlanges Höhenmeter-treten auf Forststraßen dafür aber technisch einfache Abfahrten. Der Andere war auf Aufstiege auch mit der eventuellen Zuhilfenahme diverser Unterstützungen, dafür aber komplizierte Abfahrten fokussiert. Und der Nächste war hauptsächlich auf Kulinarik, Entspannung und Panoramen fixiert.

Durch die relativ kleine Gruppengröße war die Experimentierfreudigkeit bei der Streckenplanung groß (vielleicht etwas zu groß?).

Herausgekommen ist somit schlussendlich eine explosive Mischung: stundenlanges Höhenmeter-treten und teils langen Tragepassagen hinauf, gefolgt von komplizierten Abfahrten mit wiederum teils langen Tragepassagen herunter.

Dafür aber stets begleitet von vorzüglicher steirischer Küche und tollen Panoramen!

 

Donnerstag wurde zum Einradeln genutzt: Wir folgten großteils der geplanten Route entlang der Dachsteinsüdwand und fanden nach Filzmoos hervorragende Flow-Trails.

Wir belohnten uns für die erbrachte Leistung (40km, 1400Hm) mit Suppen, Kaffee und Kuchen.

 

Angeheizt durch den großen Erfolg des Vortags erweiterten wir die ursprüngliche Planung für Freitag mit

„hier finden wir schon einen Weg“ und

„da wird’s scho irgendwie gehen“.

Läppische 9:50Std später (davon wurden unsere Bikes rd. 3,5Std geschont…und somit getragen) kamen wir ohne Einkehr gemacht zu haben nach rd. 46km und 1900Hm wieder in der Unterkunft an. Auf dieser Tour musste Chris von Focusguide alle Register ziehen, um sich selbst und auch die Gruppe zu motivieren und auch zu fokussieren.

Ohne Umschweife ging es in die Pizzeria: als Vorspeise aßen wir eine Pizza, Salat und Suppe; der Hauptgang bestand aus Nudeln.

 

Am Samstag stand ein Regenerationstag an und wir nutzten ihn durch eine kürzere Ausfahrt auf den „Rittisberg“. Hervorragend gestärkt und in der Sonne diverse Powernaps abhaltend wurden an diesem Tag lediglich 1200kcal bei 26km und 850Hm verbrannt.

Dafür konnte der Abend mit dem Champions-League-Finale und wiederum gutem Essen ausklingen.

Sonntags wollten wir nichts mehr riskieren: für Mountainbikes eher artfremd nutzten wir Asphalt und Forststraßen zu den Giglachseen. Der Vortrieb auf den wirklich sehr steilen Straßen wurde nur durch die bewirtete Ursprungalm und deren Würstelsuppen gebremst, ehe wir auf Schneefelder stießen.

Die rasante Abfahrt wurde für frisch aus dem Bergbach gefischte Forellen unterbrochen.

 

Somit kamen alle Teilnehmer auf ihre Kosten und die Gruppe war sich am Ende einig: Es war ein tolles, wenn auch herausforderndes Wochenende und hätte besser nicht organisiert sein können.

 


#11 Achtsamkeit – ist das gefährlich?

#11 Achtsamkeit – ist das gefährlich?

Achtsamkeit - ist das gefährlich?

 

Achtsamkeit ist in aller Munde, wird als eines der neuen Schlagworte genannt, die “Nachhaltigkeit” vom Platz Nr#1 verdrängen wollen. In Business-Kreisen wird es als „mindfull leadership“ bezeichnet. Böse Zungen behaupten, dass es mittlerweile ein Dauerrenner bei Bullshit-Bingo ist. (mehr …)